23. Mai 2019

An Aktualität nichts verloren

Barock am Main zeigt Neu-Inszenierung von „Der Tartüff“

Theatermacher Michael Quast (links) und Oberbürgermeister Peter Feldmann machen zusammen Werbung für „Barock am Main“. Foto: Reuss

Der Dichter und Mitbegründer von „Barock am Main“, Wolfgang Deichsel, wäre in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden. Im Andenken an ihn widmet sich das Theaterfestival dem „hessischen Molière“. Von Mittwoch, 10. Juli, an wird im Hof der Höchster Porzellan-Manufaktur eine Neu-Inszenierung von „Der Tartüff – De Deibel in Gestalt“ gezeigt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann stellte am 22. Mai zusammen mit Theatermacher Michael Quast das Programm vor: „Barock am Main ist weit über Frankfurt hinaus ein Begriff. Dieses Jahr wird mit dem Tartüff, geschrieben vom `hessischen Molière´ Wolfgang Deichsel, ein Stück gezeigt, das Jahrhunderte alt ist, aber nicht zeitgemäßer sein könnte. Denn Heuchler wie jenen Tartüff, die gibt es immer noch unter uns Menschen.“

„Barock am Main“ ist gewissermaßen nur ein Vorgeschmack, denn Michael Quast und sein Team haben dieses Jahr Großes vor: die Eröffnung eines neuen Theaters im Herbst, der Volksbühne im Großen Hirschgraben. „Ich bin Herrn Quast und seinem ganzen Team dankbar, dass sie der Mundart in Frankfurt zu neuer Blüte verhelfen – und viel Herzblut in den Aufbau ihres neuen Theaters stecken. Die Volksbühne wird man sich schon bald nicht mehr aus Frankfurt wegdenken können“, sagte Peter Feldmann.

Michael Quast ergänzt: „Wolfgang Deichsels hessische Fassung ist ein großes Vergnügen – fürs Publikum wie auch für uns Schauspieler. Wir können uns auf beste Unterhaltung und anregende Sommerabende freuen.“ Im Stück geht es um den reichen Bürger Orgon, der durch einen frommen Mann namens Tartüff den Halt und Seelenfrieden findet, den er in seinem Leben vermisst.

Dass Tartüffs Tugendhaftigkeit nur eine Maske ist, hinter der sich ein skrupelloser Betrüger verbirgt, davon will Orgon nichts wissen. Er bietet dem Heuchler sogar seine Tochter zur Frau an, obwohl die bereits verlobt ist. Schlimmer noch: Der verblendete Orgon überschreibt Tartüff nicht nur sein gesamtes Vermögen, er gibt ihm auch ein Kästchen mit brisanten politischen Papieren zur Verwahrung. Der Familie droht der völlige Ruin. Erst als Elmire, Orgons Gattin, diesem buchstäblich vor Augen führt, dass Tartüff unehrenhafte Absichten ihr gegenüber hegt, schlägt Orgons Verehrung um in verzweifelte Wut. Doch es scheint bereits zu spät zu sein. red

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