13. Oktober 2020

Höchster Fähre braucht Rückenwind

Fährmann bittet um Spenden für ein Kulturgut der Stadt

So munter ging es am Fähranleger noch im vergangen Herbst zu: Zahlreiche Besucher setzten mit der Fähre über. Foto: Mingram

Auch vor dem Betrieb der letzten Frankfurter Fähre machen die Folgen der Corona-Pandemie nicht Halt. Nicht nur die Höchster lieben die Möglichkeit, auf der „Walter Kolb“ zur Schwanheimer Düne überzusetzen. Zahllose Menschen von nah und fern sind sich einig: „Unsere Fähre muss noch lange weiter schippern.“

Wer die Geschichte des urigen Gefährts verfolgt hat weiß dass die Wirtschaftlichkeit des Fährunternehmens nicht zum ersten Mal in Frage steht. Dennoch setzt die „Walter Kolb“ nach wie vor unermüdlich Fahrgäste von Höchst nach Schwanheim und umgekehrt über und bietet mit Sondertouren noch weitere Möglichkeiten Frankfurt vom Main aus anzuschauen. Aus dem Stadtteil ist die Fähre, als eines seiner Wahrzeichen, nicht mehr wegzudenken, wurde sie bereits im Jahr 1623 urkundlich erwähnt.
Schiffsführer und Pächter Sven Junghans ist es sichtlich unangenehm, die Bevölkerung nun um Spenden für die Höchster Fähre zu bitten. Doch im Frühjahr dieses Jahres brach der Umsatz, durch die Lockdown-Verordnungen bedingt, um gut 85 Prozent ein. Auch die Sommermonate brachten kaum Erleichterung, da die Fähre nur mit maximal 18 Fahrgästen fahren durfte.
Dass es bei vielen Menschen in der Corona-Zeit auch finanziell knapp wird, ist dem Fährmann durchaus bewusst. Doch trotz der städtischen Zuschüsse, die schon den Normalbetrieb erst ermöglicht hatten, wird es jetzt eng und ein finanzielles Polster für die magere Winterzeit konnte die Fähre nicht erwirtschaften. Während der Wintermonate herrscht ohnehin Ebbe in der Fährenkasse, zumal die „Walter Kolb“ vom 20. Dezember bis 18. Januar technisch überholt wird und wegen Hochwasser oder gar Eisgang immer wieder aussetzen muss.
Sven Junghans möchte unter allen Umständen verhindern dass die „Walter Kolb“ das Schicksal der Mühlheimer Fähre teilt, deren Betrieb kürzlich eingestellt werden musste. Wer spenden möchte kann das über die Facebookseite von Sven Junghans tun, von der ein Link auf das Crowdfunding-Portal führt. Überweisen kann man eine Spende auch auf das Konto von Sven Junghans bei der EuroCity Bank, IBAN: DE22 1003 0700 0000 5715 20. Als Verwendungszweck bitte unbedingt „Spende Höchster Fähre“ angeben. mi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert