Der erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommene neue Wertstoffhof West der Frankfurter Entsorgungs und Service GmbH (FES) an der Palleskestraße 36a wartet mit einem breiten Angebot an Abfallentsorgungsmöglichkeiten auf. Nie war es so einfach, mittels des privaten Pkws, gegen eine kleine Gebühr, per Kofferraumservice selbst Bauschutt los zu werden. Doch beim Thema Grünschnittentsorgung gab es seit Anbeginn Verärgerung unter den Kleingärtnern des benachhbarten KGV Höchst.
Am alten Standort an der Breuerwiesenstraße konnten Hobbygärtner mit ihren Grünabfällen problemlos per Handwagen oder Schubkarre, auch parallel zu den Autoschlangen, die entsprechenden Container anfahren. Bei der jetzigen Verkehrsführung, die noch allein die motorisierten Zulieferer im Fokus hat, haben private Abfallentsorger, die zu Fuß kommen, das Nachsehen. Kein Wunder, dass sich Unmut bei den Nachbarn breit machte, die in den 600 Parzellen des KGV Höchst gerade jetzt im Herbst große Mengen an Grünschnitt wegschaffen mussten und nicht für die wenigen hundert Meter – wenn überhaupt – das Auto benutzen mochten.
Damit ist jetzt Schluss. Am vergangenen Samstag wurde ein imposantes Gerät vor dem Vereinshaus des KGV Höchst abgeladen: Ein Presscontainer der 14 Kubikmeter Grünschnitt fasst, kann von den Vereinsmitgliedern mindestens bis zum Frühjahr genutzt werden. Der schwergewichtige Neuankömmling, dessen genaue Bezeichnung „Pöttinger Multipress eco 14“ lautet, wurde schon von einer Abordnung der Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner und einigen Gartenfreunden erwartet.
Stefan Röttele, Sprecher der FES, drückte sein Bedauern darüber aus, dass, bedingt durch die noch laufenden Bauarbeiten auf dem neuen Wertstoffhof, die Gärtner aus der Nachbarschaft bislang bei der Anlieferung zu Fuß das Nachsehen hatten. Mit der Fertigstellung der geplanten Gebäude auf dem Areal werde sich dies ändern. Bis dahin steht der Presscontainer dem KGV Höchst kostenlos zur Verfügung. Der Vereinsvorsitzende Burghard Sasse betonte, dass auch die Gartenfreunde der beiden benachbarten Vereine die Dienste des innovativen Gartenhelfers nutzen dürfen.
Jochen Schmitz vom Innovationsmanagement der FES, nahm eine Einweisung für den Umgang damit vor. Natürlich funktioniert bei solch moderner Technik nichts ohne Smartphone, über das sich die Nutzer zunächst einloggen müssen. Danach wird der QR-Code gescannt und der Presscontainer ist aufnahmebereit. Jochen Schmitz ließ sich auch nicht nehmen, wichtige Sicherheitsvorkehrungen vorzuführen: Ein Feuerwehrschlauch kann im Brandfall direkt angeschlossen werden, der Schließmechanismus der Einfüllklappe funktioniert nur bei freier Öffnung und bei widerholter Sperrung wird eine Fehlermeldung zur FES geschickt.
Für den Fall einer „Falschfütterung“ oder bei anderem groben Unfug, kann auch eine Kamera installiert werden. Doch bei den Gärtnern des KGV Höchst ist der Presscontainer in besten Händen. Burghard Sasse kündigte an, das Gerät nur an Samstagvormittagen und unter Aufsicht in Betrieb nehmen zu lassen. Und darauf zu achten, dass es kein Plastik zu fressen bekommt. mi