19. Juli 2023

Vorbildliche Bauten ausgezeichnet

Der Neubau der Kita St. Philipp Neri in Höchst ordnet sich dem städtebaulichen Maßstab des Blocks unter, fügt sich in seine offen und kleinmaßstäblich bebaute Hof- und Gartenlandschaft ein und wertet den gesamten Raum mit seiner hohen ar­chi­tek­to­nischen und baulichen Qualität dauerhaft auf. Unter anderem dafür wurde die Kita nun ausgezeichnet. Foto: Mies

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Staatspreises für Architektur und Städtebau, Vorbildliche Bauten im Land Hessen 2023 , stehen fest. Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, und die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) würdigten die Preisträgerinnen und Preisträger in einem Festakt in den Räumen des Hessischen Ministeriums der Finanzen in Wiesbaden mit vier Auszeichnungen und sechs Anerkennungen. Auch die Kindertagesstätte St. Philipp Neri in Höchst erhielt eine Auszeichnung.

Das diesjährige Auszeichnungsverfahren fokussierte nachhaltige Infrastrukturen. Infrastrukturen bezeichnen in diesem Zusammenhang alle Gebäude und Innenräume, Freianlagen und öffentlichen Räume, Verkehrsanlagen und -wege sowie Ver- und Entsorgungsanlagen, die einen nachhaltigen Beitrag zu einer gemeinwohlorientierten, resilienten und zukunftsfähigen Daseinsvorsorge leisten.
Michael Boddenberg, Hessischer Minister der Finanzen sagte: „Diese Auszeichnung ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen und die eingereichten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs, wie wir die Lebensqualität in unseren Städten und im ländlichen Raum sichern und weiterentwickeln können.“
Für Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen sind gute Infrastrukturen weit mehr als der qualitätvolle Bau sozialer, grün-blauer oder technischer Anlagen. Sie fördern ihrer Ansicht nach die Lebensqualität in Städten und Regionen und tragen zu einer produktiven Vernetzung von Stadt und Land bei.
„Das breite Spektrum der eingereichten Beiträge spricht zum einen für die Bedeutung von guten Infrastrukturprojekten und zum anderen für die Kreativität und das Engagement der Köpfe, die hinter diesen Projekten stehen“, erklärte Dr. Martin Worms, Finanzstaatssekretär und Jurymitglied.
Insgesamt wurden 89 Projekte in den Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung eingereicht. Aus 20 Shortlist-Projekten wählte eine international besetzte Fach-Jury in einem intensiven Auswahlverfahren zehn Preisträgerinnen und Preisträger aus.
Weitere Informationen zum Auszeichnungsverfahren und den ausgezeichneten Projekten gibt es unter akh.de/vorbildliche-bauten im Internet.
Die Kindertagesstätte St. Philipp Neri in der Königsteiner Straße 58 in Höchst erhielt eine Anerkennung in der Kategorie „Soziale Infrastruktur“. Die städtische Kinder­tages­stätte im Innenhof eines gründerzeitlich geprägten Wohnblocks im Frank­furter Westen nutzt auf sehr intelligente Art und Weise die Möglichkeiten des unkonventionellen, polygonalen Baugrundstücks aus. Die sternförmige Gebäudefigur bildet ein unregelmäßiges Kreuz, um die größtmögliche Nutzung der Parzelle zu erreichen. Durch die markante plastische Gliederung der Gebäudeflügel ergeben sich für die sechs Gruppen der Kinder­tages­stätte kleine intime Spielhöfe, die unmittelbar von den Gruppen- und Ruheräumen aus zu erreichen sind. Große, in kindge­rech­ter Höhe angeordnete Fenster sorgen für viel Tageslicht und schaffen vielfältige Außenraumbezüge. Hervorzuheben ist insbesondere die gelungene räumliche Komposition um ein zentrales, zweistöckiges Foyer herum. Der an das Foyer angrenzende Mehrzweckraum ist so konzipiert, dass außerhalb der Betriebszeiten der Kinder­tages­stätte eine Nutzung durch Vereine und Initiativen aus der Nachbarschaft möglich ist.
„Insgesamt überzeugt das Projekt durch präzise Detaillierung und Materialisierung, die außen wie innen konsequent durchgehalten wird und zum Ausdruck bringt, mit wie großer Hingabe sich die Planer der Bau­aufgabe gewidmet haben. Der reduzierte Materialkanon aus Lärchenholz, Sichtputz, Keramik, Bronzeblech und Linoleum nimmt sich zurück und stellt zugleich ein sinnliches Erfahrungsfeld für die Kinder bereit“, heißt es im Steckbrief der Jury. red

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