9. Januar 2020

CDU hat viele Fragen zum neuen Museum

Das Porzellanmuseum soll seinen eigenständigen Charakter behalten

Viele fürchten, dass die wertvolle Sammlung des Porzellanmuseums im renovierten Bolongaropalast nicht so gut präsentiert werden kann wie zurzeit im Kronberger Haus. Foto: Historisches Museum

Die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hat viele Fragen zur Zukunft des Porzellanmuseums. Für den kulturpolitischen Sprecher Dr. Thomas Dürbeck kommt eine Verlegung des Porzellanmuseums in den Bolongaropalast nur in Frage, wenn das Museum seinen eigenständigen Charakter bewahrt und zumindest die gleichen Ausstellungsmöglichkeiten und -flächen erhält, wie zurzeit im Kronberger Haus.

„Ziel muss sein, einen attraktiven Standort für das Höchster Porzellanmuseum zu sichern“, sagt Thomas Dürbeck. Für die CDU sei wichtig, dass das Porzellanmuseum nach einem Umzug in den Bolongaropalast zusammenhängende Flächen in der derzeitigen Größe und einen eigenständigen Auftritt erhält, der über die wenigen Räume im Rahmen des geplanten Museums Bolongaro hinausgeht. „Das Porzellanmuseum ist nicht nur eine Ausstellung von Tischkultur, sondern zeigt vielmehr Höchster Kunsthandwerk über die Jahrhunderte mit den unterschiedlichsten sozialpolitischen, historischen und mentalitätsgeschichtlichen Facetten und sollte daher in seiner Wahrnehmbarkeit als eigenständiges Museum erhalten bleiben.“ Das Porzellanmuseum sei ein „identitätsstiftendes Museum für die Höchster Bürger“ und erfreue sich auch bei Touristen großer Beliebtheit. Wir wollen nicht, dass die großartige Sammlung in einem Bürgermuseum aufgeht, worunter man sich alles und nichts vorstellen kann“, so der Stadtverordnete.
Thomas Dürbeck verweist darauf, dass der Beschluss zur Verlagerung des Porzellanmuseums in den Bolongaropalast vom Magistrat gefasst wurde. Diese Beschlüsse unterlägen nicht der Befassung der Stadtverordneten und der Ortsbeiräte, die sich aber jetzt mit den Plänen auseinandersetzen und Planungsmittel bewilligen müssten. Für die CDU werfe die vorliegende Machbarkeitsstudie einige Fragen auf, die der zuständige Oberbürgermeister und die Kulturdezernentin beantworten müssten.
„Die der Porzellansammlung zugewiesenen Flächen im Bolongaropalast sind zum Beispiel merklich kleiner als die zur Verfügung stehenden Flächen im Kronberger Haus“, zeigt Thomas Dürbeck auf. Bezüglich der Statik sei die Deckentragfähigkeit im Bolongaropalast offenbar nur für einen eingeschränkten Museumsbetrieb geeignet. „Für Schulklassen wird es da knapp“, meint der Stadtverordnete. Völlig unangebracht erscheint dem Kulturpolitiker zudem die Entfernung der Sammlung Kurt Bechtold, die nach den aktuellen Plänen in den nicht öffentlichen Bereich im zweiten Obergeschoss verbannt werden soll.
Hinzu komme, dass inmitten der für die Porzellanausstellung vorgesehenen Flächen der neue Musiksaal entstehe, der von der Musikschule, dem Stützpunkt städtische Kitas sowie für Musikveranstaltungen und Konzerte genutzt werden soll.
Für die CDU-Fraktion sind auch die Kosten mit einem Fragezeichen zu versehen: „Die notwendigen Sanierungskosten für das Kronberger Haus werden mit 3,1 Millionen Euro angegeben. Aber auch der Umzug des Porzellanmuseums in den Bolongaropalast soll etwa 3,1 Millionen Euro kosten“, weiß Thomas Dürbeck.
Bevor der Umzug als Dauerlösung zementiert und damit „im wahrsten Sinne des Wortes“ Porzellan zerschlagen werde, müssten die Fragen eingehend geklärt werden. Bei allen Überlegungen sollten dabei der Museumsverein Bolongaro und der Ortsbeirat 6 „eng miteinbezogen“ werden. „Falls sich der Bolongaropalast als neues Zuhause des Porzellanmuseums nicht eignet, muss nach einem alternativen Standort für das Porzellanmuseum gesucht werden“, meint Thomas Dürbeck. red

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