Wer die Karikaturen und Cartoons des Höchster Urgesteins, Peter Schäfer, in aller Ruhe und in breiter Präsentation betrachten möchte, dem bietet sich dazu noch bis zum 31. März Gelegenheit in der Druckerei „Deutsche Rondo Blei + Guba“ in der Max-Planck-Straße 18 in Kelkheim.
Die Ausstellung wurde am 31. Januar in der Druckerei „Deutsche Rondo Blei + Guba“ eröffnet. Obwohl zur gleichen Zeit, als der Frankfurter Journalist Norbert Dörholt mit einer launigen Rede die Ausstellung eröffnete, der Neujahrsempfang des Ortsbeirats 6 zahlreiche potenzielle Gäste aus dem Freundes- und Bekanntenkreis von Peter Schäfer band, war der Besuch der Vernissage überwältigend. Selbst im geräumigen Forum der Druckerei drängten sich die Besucher dicht an dicht – sehr zur Freude auch von Kunstmäzen Adolf Guba, der mit seiner insgesamt 196. Ausstellung das neue Jahr gleich mit einem Highlight eröffnete.
Die Figuren von Peter Schäfer sprechen alle frankforderisch. „Unsere Frankfurter Mundart ist die Klammer für all die komischen oder weniger komischen Alltagssituationen“, sagte der Künstler, als 2004 sein Buch „Frankfurter Nachbarschaftsbeobachtungen“ erschien. „Und irgendwie macht gerade dieser Dialekt sie liebenswert, eingebettet in die menschlich-milde Art von Peter Schäfer, die Schwächen seiner Mitmenschen nicht mit Häme oder Verbissenheit, sondern mit sanfter Ironie aufs Korn zu nehmen“, sagte Norbert Dörholt bei seiner Einführung. Dazu komme seine zeichnerische Kunstfertigkeit, mit wenigen Strichen den Kern seiner Aussage vermitteln zu können.
Peter Schäfer ist ein echter Höchster Bub des Jahrgangs 1939 mit grafischer Fachausbildung. Gerade im Frankfurter Westen hat er viele Spuren hinterlassen: die Cartoon-Bücher „Laufen“ und „Radfahren“, die Zeitung „Alt-Höchst“ der Bürgervereinigung Höchster Altstadt seit 1975, Illustrationen, Prospekte und Bücher für die Justinuskirche, den Höchster Orgelsommer, die Jazz-Freunde Höchst, das Neue Theater. Auch gestaltete er das Höchster Schlossfest-Emblem und -Heft. Für die Idee eines Hoechst-Marathons wurden 400 Entwürfe gesammelt – die Plätze 1, 2 und 4 gingen an Peter Schäfer.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 06195/9810100 kostenlos zu besichtigen. red