22. Juli 2020

Gute vorbereitet zum Schulstart

Integrations- und Bildungsdezernentin: „Eltern können sich auf uns verlassen“

Die städtischen Ämter arbeiten mit Hochdruck an der Planung für die Wiederaufnahme des Schul- und Kitabetriebs nach den Ferien.

„Die Aufnahme des Regelbetriebs unter so genannten Pandemiebedingungen an den Kitas ist seit dem 6. Juli bereits erfolgreich angelaufen. Alle Träger und Kitas sind sehr bemüht und sich ihrer großen Verantwortung bewusst“, bilanziert Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber die bisherigen Schritte. „Die Eltern sind verständnisvoll und unterstützen den Öffnungsprozess gut. Auch der zweiwöchige Regelbetrieb an den Grundschulen ist nach unserem Kenntnisstand gut verlaufen. Dennoch stellen sich natürlich viele Eltern die Frage, wie es nach den Ferien weitergeht.“
Aktuell werde darum mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die Zeit nach den Sommerferien gearbeitet. Vor allem gehe es darum, Informationsketten sicherzustellen, erklärt Sylvia Weber. „Niemand weiß, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt. Aber wir können dafür sorgen, dass Eltern unverzüglich informiert werden, wenn es in ihrer Schule oder Betreuungseinrichtung einen Corona-Fall gibt und was das für sie konkret bedeutet. Es ist verständlicherweise noch viel Unsicherheit vorhanden, da die Informationslage nicht immer eindeutig ist.“
Ihr Dezernat arbeite darum eng mit den Trägern zusammen, selbstverständlich auch in den Ferien. „Seit Beginn der Pandemie sind wir in engem, wöchentlichen Austausch mit den Trägern der Kinderbetreuung, um alle Schritte abzustimmen, vorzubereiten und zu begleiten. Gemeinsam haben wir den Lockdown, die Notbetreuung, die Ferienbetreuung, den eingeschränkten Regelbetrieb und nun die Wiedereröffnung organisiert. Auch die ‚Frankfurter Richtlinien zur Öffnung der Kindertagesstätten‘, mit denen wir den eingeschränkten Regelbetrieb vorbereitet haben, sind so entstanden“, sagt die Dezernentin.
Dem durch die Dezernentin einberufenen Krisenstab gehören auch Vertreter des Gesundheitsamtes, des Kinderschutzbundes und der Gewerkschaften an. Die Eltern würden in diesem Kreis vertreten durch den Stadtelternbeirat, den Gesamtelternbeirat von Kita Frankfurt und die Initiative „Familien in der Krise“. Vor allem der Kinderschutz und die Jugendhilfe an der Schule werden im Falle einer zweiten Infektionswelle von Anbeginn aktiv in die Kommunikation mit eingebunden.
„Es sind noch Verordnungen des Landes Hessen angekündigt, die wir abwarten müssen. Wir werden uns darum am 11. August zusammensetzen und die Pläne im Detail festlegen. Am 12. August werden wir dann die Eltern und die Presseöffentlichkeit über alle Maßnahmen informieren“, erläutert Sylvia Weber.
In den Krippen, Kindergärten und Horten findet nach den Sommerferien und unter der Voraussetzung niedrig bleibender Infektionszahlen ein regulärer Betrieb statt. Nur in Ausnahmefällen, wie etwa aufgrund von Personalmangel, können Öffnungszeiten eingeschränkt werden.
Die Hygienevorschriften des Landes und der Stadt behalten weiterhin Gültigkeit und müssen in den Betreuungseinrichtungen umgesetzt werden. Die Einrichtungen können darüber hinaus weitere individuelle Regelungen, beispielsweise gestaffelte Bring- und Abholzeiten, zur Sicherstellung des Infektionsschutzes treffen.
Für die Zeit nach den Ferien werden Aushilfskräfte mit pädagogischer Erfahrung, wie beispielsweise Museums- und Theaterpädagogen, Kursleiter, Studierende der Erziehungswissenschaften oder der Sozialen Arbeit, gesucht und eingestellt. Sie sollen die multiprofessionellen Teams in den Einrichtungen unterstützen und so eine Rückkehr zu den gewohnten Öffnungszeiten ermöglichen.
Um auch weiterhin den Gesundheitsschutz der Kinder und Erwachsenen in den Einrichtungen sicher zu stellen, werden die Kitas vom Stadtschulamt und dem Gesundheitsamt beraten. Bereits jetzt werden anlassbezogene Testungen in guter Zusammenarbeit mit den Schulen und Kitas durchgeführt.
Das Gesundheitsamt wird rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahres ein Informationsblatt mit wichtigen Hinweisen zum Infektionsschutz für die Eltern und Familien bereitstellen. Eine längere Schließung ganzer Schulen oder Kitas ist nur für den äußersten Notfall vorgesehen. Letztendlich entscheidet das Gesundheitsamt in Abstimmung mit dem Träger über die notwendigen Maßnahmen.
Die Stadt Frankfurt möchte alle Familien bestmöglich unterstützen. Dazu gehört auch die Befreiung vom Elternentgelt und Essensgeld für die Monate April und Mai sowie die Reduzierung um 50 Prozent im Juni. „Während andere Bundesländer die Elternentgelte pauschal für drei Monate übernommen haben, konnten wir auf eine solche Unterstützung aus Hessen nicht zurückgreifen. Für diejenigen Eltern, die im Juni gar keine Betreuung in Anspruch nehmen konnten oder darauf verzichtet haben, prüfen wir derzeit die Möglichkeit einer Rückerstattung“, kündigt Sylvia Weber an.
Für die Schulen wird das Kultusministerium zum Beginn des neuen Schuljahres eine detaillierte Verordnung erlassen. Im Hinblick auf den Ganztag ist eine enge Abstimmung zwischen Schulleitung und Träger von großer Bedeutung. „Betreuungslücken“ zwischen dem Unterricht und der am Nachmittag stattfindenden Betreuung müssen mit Blick auf die Familien vermieden werden.
„Um nach den Ferien das Homeschooling besser zu unterstützen, haben wir eine Beschaffung von rund 10.000 Laptops gestartet, die an Schüler ausgeliehen werden können, die zu Hause keinen Computer haben“, sagt die Dezernentin. Ein entsprechendes Infoschreiben wird den Schulen zum Ende der Ferien zugehen. „Wir prüfen auch verschiedene Videokonferenz-Systeme mit dem Ziel, bis Ende des Jahres eine einheitliche Lösung für die Frankfurter Schulen zu installieren. Auch die sukzessive Ausstattung der Schulen mit WLAN und neuen Geräten aus dem Digitalpakt ist gestartet. Dabei haben wir vorgesehen, alle Berufsschulen bis 2021 mit WLAN auszustatten. Für Schulen sowie für Schüler, die derzeit noch über keinen Internet-Zugang verfügen, prüfen wir noch verschiedene Lösungen. Gegenüber dem Land haben wir bereits deutlich gemacht, dass wir mehr Fortbildung für Lehrkräfte sowie medienpädagogische Konzepte in den Schulen für dringend notwendig halten.“ red

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