Oberbürgermeister Peter Feldmann hat nach intensiven Gesprächen mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA, dem Citymanagement und dem Handelsverband Hessen-Süd eine gemeinsame „Frankfurter Erklärung“ verabschiedet.
„Wir wollen nach vorne schauen, aber mit Augenmaß“ sagt das Stadtoberhaupt. Die Ansteckungszahlen seien nach wie vor hoch. Zugleich eröffneten die Impfkampagne und die Verfügbarkeit von Schnelltests voraussichtlich ab dem 8. März neue Möglichkeiten für Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel – und darüber hinaus auch für Schulen und Kitas. „Hier sind wir bei den Eltern im Wort, schnellstmöglich wieder zu einem Regelbetrieb zu kommen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass in Frankfurt nicht nur die Außengastronomie ab April öffnen darf, sondern auch Zoo, Palmengarten und Botanischem Garten“, erklärt Peter Feldmann.
„Die Branche ist nicht mehr bereit, die Lockdown-Maßnahmen ohne wirkliche Perspektive mitzutragen“, betonten James Ardinast und Robert Mangold vom Hotel- und Gastronomieverband Hessen.
„Click & Meet“ sei nur ein längst überfälliger erster Schritt, sagten Joachim Stoll und Felix Pfüller, Vertreter des Handelsverbandes Hessen-Süd. Ihre Forderung: „Der Handel benötigt dringend die angekündigte transparente, verbindliche und evidenzbasierte Öffnungsstrategie mit konkreten Maßnahmen.“
In der „Frankfurter Erklärung“ heißt es, dass die Stadt Frankfurt, der Frankfurter Kreisverband des Hotel -und Gastronomieverband DEHOGA Hessen und der Handelsverband Hessen-Süd den Vorstoß der hessischen Landesregierung begrüßen, den Einzelhandel für feste Beratungstermine („Click & Meet“) zu öffnen und ab April 2021 die Außenbewirtschaftung von Restaurants, Gaststätten und Cafés zu ermöglichen.
Aktuell gäbe es allein in der Frankfurter Innenstadt 89 Leerstände im Einzelhandel und eine Vielzahl an gastronomischen Betrieben, die sich in existentiellen finanziellen Schwierigkeiten befinden.
„Wir sind in großer Sorge um die Zukunft dieser Branchen. Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie sichern in Frankfurt am Main zigtausende Existenzen. Sie bereichern mit ihrer Vielfalt unsere Stadt. Und: Das Geschäft oder die Kneipe um die Ecke sind Kulturgut und Lebensqualität. Vor diesem Hintergrund wünschen wir eine breit aufgestellte Diskussion darüber, inwiefern die Verfügbarkeit von Schnelltests in Kombination mit der fortschreitenden Impfkampagne nicht weitere Öffnungsschritte rechtfertigen könnte. So könnte ein negatives Schnelltestergebnis als Zugangsvoraussetzung für Hotels bei nichtgeschäftlichen Übernachtungen werden“, schreiben das Stadtoberhaupt und die Verbände in der Erklärung.
Sie sprechen sich auch dafür aus, die Übertragung der geplanten Lockerungen auf andere Bereiche zu prüfen. So verfügten zahlreiche gastronomische Betriebe über große, bodentiefe Fensterfronten, die weit geöffnet werden könnten, um sie als Veranda-Bereich im Rahmen der Außenbewirtschaftung zu nutzen. Dem Einzelhandel könnte analog zur Außenbewirtschaftung ein Außenverkauf erlaubt werden, bei entsprechenden räumlichen Voraussetzungen möglicherweise ebenfalls zusätzlich im Veranda-Bereich.
Es gehe nicht um „Öffnungsorgien“, sondern um Lockerungen mit Augenmaß. „Diese könnten nach unserem Dafürhalten auch zu einer stärken Akzeptanz der Einschränkungen führen, die uns das Pandemiegeschehen noch lange abverlangen wird. Gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die den Gewerbetreibenden sowie Bürgerinnen und Bürgern – ohne Einschränkungen beim Gesundheitsschutz – wieder eine Perspektive bieten“, meinen die Unterzeichner der Erklärung. red